718. Erstnennung
In der Vita der Heiligen Bilhildis heißt es: „Babenberg veniunt, ubi multa iocalia fiunt, Frankorum genres ipsamque Ducem recolentes“. Was bedeutet, dass Bilhildis mit ihrem Gatten, dem mainfränkisch-thüringischen Herzog Hedan II., nach deren Hochzeit in Hochheim, auf ihrer Heimreise in Bamberg mit den „Stämmen Frankens“ feierte. Die Vermählung wiederum lässt sich auf das Jahr 718 (+– 1 Jahr) eingrenzen. Somit könnte die erste schriftliche Erwähnung Bambergs um 184 Jahre vorverlegt werden.Doch ist die Quelle, der wir diese Information entnehmen können, glaubwürdig? Die Historiker sind sich uneins. Die Bandbreite geht von kompletter Ablehnung, über Neutralität, bis zur uneingeschränkten Zustimmung. Heinrich Wagner setzt sich in der Mainzer Zeitschrift Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte, Jahrgang 103, mit der Mainzer Bilhildis-Urkunde vom 22. April 734 auseinander. Auch die Vita der Heiligen Bilhildis floss in seine Überlegungen ein. Er weist schlüssig nach, dass Bilhildis Hedan II. und nicht Hedan I. heiratete. Ebenso einleuchtend sind seine Argumente für einen Aufenthalt der beiden in Bamberg und die Datierung auf das Jahr 718.
Jedenfalls belegen archäologische Funde eine durchgehende Besiedelung des Domberges seit dem 6. Jahrhundert. Eine befestigte Burg auf dem Felssporn oberhalb des Bamberger Beckens, am Schnittpunkt dreier Gaue, dem Volkfeld (Bamberg), dem Grabfeld und dem Radenzgau (Hallstadt), sowie zweier wichtiger Straßen, der Straße, die die karolingischen Königshöfe Forchheim und Hallstadt verband und einer Straße nach Würzburg, ergibt durchaus Sinn. Lange ging man davon aus, dass die Befestigung als Sicherung für den Königshof Hallstadt, der 805 im Diedenhofener Kapitular als wichtiger Zoll- und Kontrollort für den Handel mit den Slawen erstmals erwähnt wurde, gewesen sei, doch dies gilt heute als widerlegt. Möglicherweise war die Burg ein gräflicher Gegenpol zum Königsbesitz in Hallstadt und Grenzbefestigung zwischen Volkfeld und Radenzgau, sowie ein Schutz für Transporte auf der Regnitz.