GESCHICHTE BAMBERGS

09. Jahrhundert

Die erste Kirche auf dem Domberg

Erste Befestigungsanlagen sind auf dem Domberg zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert fassbar. Der erste Sakralbau, dessen Fundament noch heute unter dem Bamberger Dom zu finden ist, könnte zwischen 800 und 850 entstanden sein, ebenso wie die über 100 Gräber auf dem dazugehörigen Friedhof. Die Kirche war Teil der Burg, die den Babenbergern, einer mächtigen ostfränkischen Adelsfamilie, die auch Popponen genannt wurde, gehörte, welche das Volkfeld zu verwalten hatte.
Walter Sage konnte bei seinen Grabungen im Dom von 1969 bis 1972 eine Saalkirche nachweisen, die mit einer Breite von rund 13 und einer Länge von 20 Metern den Machtanspruch der Popponen am östlichen Rand des Karolinger Reiches unterstrich. Außerdem sollte die Ausrichtung der Kirche wegweisend für die nachfolgenden Dome sein. Die Burg aber wurde die Keimzelle einer ersten Ansiedelung zwischen dem Burgberg und dem linken Regnitzarm, wahrscheinlich noch in spätkarolingischer Zeit. Im 11. Jahrhundert, mit der zunehmenden Verdichtung der Bebauung im Sandgebiet, wuchs die werdende Stadt auf die Insel zwischen den Regnitzarmen. Wo jenseits der beiden Regnitzarme eine Besiedelung ab dem 10. Jahrhundert archäologisch belegbar ist, die den Steinweg (heute Königstraße) säumte. Hier dürfte sich in Höhe der heutigen Kettenbrücke eine Furt befunden haben, die Bamberg mit dem frühmittelalterlichen Fernverkehrsnetz verband. Auch der Michelsberg und der Altenburgberg, die beide oberhalb des Dombergs liegen, waren im Frühmittelalter als vorgeschobene Wachtposten befestigt, um die Hauptburg zu schützen. Bamberg war also schon im 9. und 10. Jahrhundert ein wichtiger Ort im Machtgefüge des östlichen Frankenreichs.

Endstation Domberg – Bestattungen am Domberg (PDF):
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