GESCHICHTE BAMBERGS

11. Jahrhundert

Um 1000 Heinrich IV. Herzog von Bayern heiratet Kunigunde

Herzog Heinrich IV. von Bayern heiratete um das Jahr 1000 Kunigunde von Lothringen. Sie war die Tochter des Grafen Siegfried I. von Lothringen und mit den Karolingern verwandt. Die Vermählung fand höchstwahrscheinlich im Mai 1000 statt
Der Herr über eines der mächtigsten Fürstentümer im Reich hätte nahezu jede adlige Dame in Europa ehelichen können. Warum seine Wahl gerade auf Kunigunde fiel, ist unklar, doch für die innige Verbindung der beiden gibt es aber zahlreiche Hinweise in den Urkunden Heinrichs, in denen Kunigunde auffallend oft genannt ist. Vielleicht wollte Heinrich eine Verbindung in den Westen des Reiches, da er im Osten ja schon mit den Sachsen verwandtschaftlich verbunden war. Er konnte nicht ahnen, dass ihm die Verbindung mit Lothringen zwei Jahre später, im Ringen um die Königskrone, zugutekommen würde.

Für Bamberg ist diese Hochzeit insofern wichtig, weil Heinrich Bamberg zu Kunigundes Morgengabe machte um ihr Auskommen nach seinem Tod abzusichern.
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1002 Heinrich von Bayern wird Deutscher König und die Anfänge des Bistums Bamberg

Mit der Thronbesteigung begann Bambergs Aufstieg zu einem Zentralort im Deutschen Reich. Dafür, dass Heinrich hier ein neues Bistum errichten wollte, können mehrere Gründe angeführt werden.
- Während der Synode, welche die Bistumsgründung absegnen sollte, führte Heinrich die Slaven-Bekehrung als ein Hauptanliegen an. Doch diese hätte ebenso gut von Würzburg oder Eichstätt erfolgen können. Nachdem die Slaven im fränkischen Gebiet Jahrhunderte lang Seite an Seiten mit Christen gelebt hatten, ist es doch fraglich, ob sie überhaupt noch einer Bekehrung bedurften. Wahrscheinlich ging es um die Bekehrung der Slaven in Böhmen und Polen.
- Ein weiterer Grund für die Bistumsgründung mag die Schaffung eines Puffers zwischen Bayern und Sachsen, sowie einer Machtbasis neben seiner Hausmacht im Herzogtum Bayern gewesen sein.
- Bamberg lag, so wie einige Quellen berichten Heinrich sehr am Herzen, was auch ein Grund für die Erhöhung des Ortes gewesen sein könnte.
- Der Hauptgrund für den mittelalterlichen Herrscher Heinrich II. war jedoch die Erinnerung an ihn und seine Gattin Kunigunde und die Fürbitten für beider Seelenheil. Wahrscheinlich war ihm sehr früh bewusst, dass sie kinderlos bleiben würden und somit niemand da wäre, der sich um ihre Memoria kümmern würde. In jedem Fall müssen die Vorbereitungen und der Bau des Domes schon sehr früh, wahrscheinlich schon 1003, begonnen haben. Die Arbeiten waren zur Bistumsgründung 1007 schon so weit fortgeschritten, dass zwei Altäre geweiht werden konnten.
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1007 Bistumsgründung

1007 hatte es der König geschafft: Nach langen Verhandlungen, mit Klugheit - aber auch List - und Versprechungen, hatte er die Bistumsgründung in Bamberg durchgesetzt. Auf der Mainzer Synode, Pfingsten 1007, gab der Bischof Heinrich von Würzburg, der Gebiete an das neue Bistum abtretten sollte, dem Drängen Heinrichs II. nach. Am 25. Mai fertigte der König mehrere Urkunden aus. Zum einen über den Gebietstausch mit dem Würzburger Bistum (1), zum anderen über Schenkungen an die Bamberger Kirche. Des Weiteren bekam er von der Synode die Genehmigung, seine Kapläne Alberich und Ludwig zu Papst Johannes XVIII. (2) zuschicken, um dessen Segen zur Bistumsgründung zu erbitten. Diesen gewährte der Papst im Juni 1007 und stellte das neue Bistum unter den Schutz der römischen Kirche.
Die endgültige Gründung des Bamberger Bistums wurde auf der Synode zu Frankfurt am 1. November 1007 vollzogen. Auch hier musste sich Heinrich II. schwer ins Zeug legen und sich im Verlauf der Synode mehrfach in den Staub werfen, um die Synodalen so unter Druck zu setzen. Denn es gab immer noch starke Bedenken gegen die Bistumsgründung. Vor allem hatte der Würzburger Bischof seine Zustimmung zurückgezogen, nachdem ihm klar geworden war, dass der König seine Zusagen niemals einhalten würde. Er war der Synode ferngeblieben, um seiner Ablehnung Ausdruck zu verleihen und hatte einen Stellvertreter, Kaplan Berengar, geschickt. Am Ende stimmten die Anwesenden der Bistumsgründung zu und unterzeichneten das Verlaufsprotokoll der Synode.
Der Erzbischof von Mainz Willigis weihte den Kanzler Erhart zum ersten Bamberger Bischof. Der König stattete sein Bistum mit reichhaltigen Gütern im Volkfeld, in Bayern, Ober- und Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten und Tirol, sowie zahlreichen Büchern und Reliquien aus. U.A. mit dem Lorscher Arzneibuch welches Ende des 8. Jahrhunderts in der Lorscher Benediktinerabtei im Zuge der karolingischen Renaissance entstand war. Die 150 Seiten umfassende Handschrift ist das älteste erhaltene Medizinische Handbuch des europäischen Mittelleiters. Seit 2013 ist sie Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes und wird bis heute in der Bamberger Staatsbibliothek aufbewahrt.
Unter den geschenkten Büchern befand sich auch die Bamberger Apokalypse. Diese Handschrift entstand um 1000 im Skriptorium des Reichenauer Benediktinerklosters und vereinigt die Offenbarung des Johannes und ein Evangelistar auf 106 Pergamentblättern. Die 57 Miniaturen auf Goldgrund stellen einen Höhepunkt der ottonischen Buchmalerei dar. Auch dieses Buch ist Teil des Weltdokumentenerbes (2003) und befindet sich bis heute in der Bamberger Staatsbibliothek.
Mit der Schaffung des Bistums formierten sich das Domkapitel deren Mitglieder, auch Georgenbrüder, nach ihrem Patron dem hl. Georg, genannt wurden. Die Domkanoniker prägten die Geschicke des Bistums entscheidend mit.
Im Zuge der Bistumsgründung wurde auch die Domschule ins Leben gerufen. Sie wurde mit einer bedeutenden Bibliothek ausgestattet und konnte sich schnell zu einem Zentrum der geistlichen und weltlichen Gelehrsamkeit entwickeln. Bis ins 13. Jahrhundert kamen viele Führungspersönlichkeiten des aus den Reihen der Domschüler. So gingen die späteren Bischöfe Anno von Köln, Meinhard von Würzburg und Günther von Bamberg aus dieser Eliteschule hervor. Rekonstruktion Heinrichsdom

Historisches Lexikon Bayern - Bamberg, Dom

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1012 Domweihe

Am Geburtstag des Königs, den 06. Mai 1012, versammelten sich über 40 Bischöfe, darunter Johannes von Aquileja und zahlreiche Adelige in Bamberg zur Domweihe. Dieser war zwar nach rund 10-jähriger Bauzeit noch nicht fertig, doch schon so weit gediehen, dass die ersten Altäre schon geweiht und liturgisch genutzt werden konnten. Dass Heinrich II. seinen Geburtstag als Weihetermin wählte, belegt die Absicht des Bistumsgründers, sich einen Erinnerungsort zu schaffen. Die Tatsache, dass er Bamberg zum Standort seiner Kathedrale wählte, darf als Beleg für seine Zuneigung zu dieser Stadt gewertet werden. Dietmar von Merseburg schrieb dazu: "Der König hatte eine ihm gehörige Stadt in Ostfranken, Bavanberg [Bamberg] mit Namen, von Kindheit an besonders geliebt und gehoben, und schenkte, als er heirathete, dieselbe seiner Gemahlin zur Morgengabe. Als er aber durch die Gnade Gottes zum Throne gelangt war, hegte er beständig im Stillen den Wunsch, dort ein Bisthum zu gründen. (Chronik Thiedmar von Merseburg, Buch 5 Kapitel 23)". Und zur Weihe des Domes: "Da in Bavenberg die Hauptkirche vollendet war, so kamen am Geburtstage des Königs, als derselbe in sein fünf und dreißigstes Lebensjahr eintrat, am 6. Mai des Jahres 1012 alle Großen des Reiches zusammen, um jenes Heiligthum einzuweihen, und so ward denn diese Braut Christi von Johannes, dem Patriarchen von Aquileja, unter Beihülfe von dreißig anderen Bischöfen eingesegnet. Unter diesen war auch ich sündiger Mensch und sah diese Kirche mit allem geschmückt, wie es dem größten Könige ziemte." (Chronik Thiedmar von Merseburg, Buch 5 Kapitel 40).
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1015 Gründung des Klosters St. Michael

Bischof Eberhard I. (1007 - 1040) von Bamberg gründete 1015, auf dem Felsen oberhalb des Domberges, das Benediktinerkloster St. Michael. Er stattete das Kloster reichlich mit Gütern aus, die er von König Heinrich erhalten hatte, um das wirtschaftliche Überleben des Klosters für die Zukunft zu sichern. An der Weihung der Klosterkirche am 4. November 1021 nahmen zahlreiche Bischöfe, Adlige und Kaiser Heinrich teil. Der Gründer war nach mittelalterlichem Recht auch der Herr des Klosters, eine Tatsache der sich die Äbte auf dem Michelsberg gerne entzogen hätten. Lieber wäre ihnen Kaiser Heinrich als Herr gewesen, denn der König war im Falle eines Falles meist viel weiter Weg als der Bischof auf dem Domberg. Diese hätte ihnen mehr Unabhängigkeit und wahrscheinlich auch das Recht den Abt zu wählen gebracht. Doch trotz freier Geschichtsauslegung und Urkundenfälschung - mindestens 2 gefälschte Urkunden konnten für das 12. Jh. nachgewiesen werden - behielten die Bamberger Bischöfe immer die Oberhand und griffen häufig in die Geschicke des Klosters ein.
Obwohl der Mönch Frutolf um 1100 in seiner Chronik Heinrich II. zum Gründer erklärte, was seinen Wünschen entsprang und nicht den Tatsachen entsprach, dürfen wir seinen Angaben, dass Rato der erste Abt war, wohl Glauben schenken. Schon bald nach der Gründung erblühen Wissenschaft und die Künste im Kloster, was nicht zuletzt der Kloster- aber vor allem der Dombibliothek geschuldet sein dürfte. So verfasst Williram von Ebersberg um 1060 seine Übersetzung und Erläuterungen des "Hohen Liedes". Er war vor 1048 Lehrer auf dem Michelsberg, ging dann nach Fulda und wurde anschließen Abt im Kloster Ebersberg.

1063 dichtete der Kanoniker Ezzo das Ezzolied und der Michelsberger Mönch Willo komponierte, wahrscheinlich auf Betreiben des Bischof Gunther von Bamberg (1057 - 1065), eine Melodie zu Ezzos Lied. Das Ezzolied ist die erste überlieferte Dichtung in deutscher Sprache seit der Karolinger Zeit und steht somit am Anfang der hochmittelalterlichen Dichtung.

1099 stellte der Mönch Frutolf († 1103) seine Weltchronik fertig, diese sollte die Grundlage für zahlreiche weitere Chroniken werden. Frutolf war den Wissenschaften sehr zugetan und auf dem Michelsberg als Lehrer, Schreiber und Autor tätig. Er hatte sich sehr mit der Zeitrechnung beschäftigt, konnte die Widersprüche in den überlieferten Texten jedoch nicht auflösen. Auf diese Widersprüche aber wies er in seinen Schriften hin, während andere Autoren noch gänzlich auf die Richtigkeit der Überlieferungen vertrauten.
Ab 1006 Überarbeitete Eckhart von der Aura die Chronik Frutolfs und führte sie bis 1125 fort. Auch die Schreibstube des Klosters erreichte unter dem Bibliothekar Burchhard ein hohes Niveau. So entstanden in der Zeit zwischen 1112 bis 1140 rund zweihundert Codices die von zwanzig namentlich bekannten Schreibern verfasst worden waren.
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1020 Papst Benedikt VIII. in Bamberg

Auf Bitten des Kaiserpaares hatte sich Papst Benedikt VIII. auf den Weg nach Deutschland gemacht. Doch nicht nur um Heinrich und Kunigunde zu erfreuen, sondern vielmehr um die Unterstützung des Kaisers gegen das erstarkende Byzanz zu erbitten. Diesem Ansinnen trug Heinrich mit der Bestätigung des von Kaiser Otto I. geschlossenem Privilegium Ottonianum mit der Kirche Rechnung.
Benedikt war am 14. April 1020 unter großer Anteilnahme des Klerus, der Bevölkerung und des Kaisers in Bamberg eingezogen um im Dom das Osterfest zu feiern (1, 2). Anscheinend hatte er ein straffes Programm zu absolvieren. Neben den zahlreichen Messen die zu Ostern anfielen, weihte er die Thomaskapelle (3, 4) (Hofkapelle) in der, heute sogenannten, Alten Hofhaltung. Dies belegt eine wiederentdeckte Weiheinschrift in der Kapelle. Auch weihte er am 24. April 1020 die Stiftskirche von St. Stephan (5, 6), höchstwahrscheinlich war auch der Kaiser bei dieser Zeremonie zugegen. Des Weiteren fand in Bamberg in Zuge des Papstbesuches eine Synode (7) statt, ob Heinrich auch an dieser teilnahm, ist nicht zu ermitteln. Auch der berühmte Sternenmantel kam im Zusammenhang mit dem Papstbesuch nach Bamberg. Heinrich II. bekam diesen von (Ismahel) Meles Herzog von Bari der den Papst neben zahlreichen Bischöfen begleitet hatte zum Geschenk. Ismahel erhofte sich vom Kaiser, so wie Benedikt Hilfe gegen Byzanz. Doch verstarb er kurz nachdem er den Mantel übergeben hatte.
Heute ist der Sternenmantel, der vermutlich um 1020 im Regensburger Kloster St. Emmeram angefertigt wurde, Teil einer Sammlung von Textilien des Bamberger Diözesanmuseums, die weltweit den größten Bestand an Herrschaftsgewändern aus der Zeit um die Jahrtausendwende darstellt.

Literatur:
Dengler-Schreiber Karin: "Der Michaelsberg in Bamberg". Seite 31-38. Bamberg. 1993.

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1024 Heinrich II. stirbt in Grone

Am 13.07.1024 starb Kaiser Heinrich II. in der Königspfalz Grone, heute ein Stadtteil von Göttingen. Wie vom Kaiser gewünscht, wurde sein Leichnam nach Bamberg überführt und in der Mitte seines Domes beigesetzt. Der weltberühmte Bamberger Reiter blickt bis heute auf die Stelle, an der die erste Grablege des Kaisers lag. Heute befindet sich das Hochgrab des Kaiserpaares, welches Tilmann Riemenschneider zwischen 1499 und 1513 geschaffen hatte, vor den Schranken des Ostchores. Die Person Heinrichs und seine Amtszeit - er war insgesamt 17 Jahre lang bayerischer Herzog, 22 Jahre lang König des Ostfränkischen Reiches, 20 Jahre italienischer König und 10 Jahre deutsch-römischer Kaiser - ist nicht unumstritten, was Bernd Schneidmüller in seinem Beitrag im 133. Bericht des Historischen Vereins Bamberg darlegt.
Zum einen schreckte er nicht davor zurück Gewalt anzuwenden, listenreich zu agieren und Versprechungen zu machen, die er nicht einhielt, um die Königswürde zu erringen. Zum anderen führte er zahlreiche Kriege, um die Grenzen im Osten zu sichern oder Widersacher im Westen aus dem Feld zu schlagen, ja verbündete sich sogar mit den nicht-christlichen Liutizen gegen die christlichen Polen. Weiterhin gründete er ein neues Bistum in Bamberg, ließ das Bistum Merseburg wiedererstehen und versuchte sich an einer Kirchenreform. Heinrichs spätere Heiligsprechung 1146 war also kein Selbstläufer, sondern ein Verdienst der Bamberger Kirche, welche durch eine eindrucksvolle Legendenbildung - z.B. der Josefsehe des Kaiserpaares - dessen Kanonisierung betrieb. Bis heute ist er der einzige heiliggesprochene Herrscher geblieben.
Auch war er ein Glücksfall für Bamberg, denn ohne sein Zutun wäre Bamberg ein kleiner Marktfleck am Kreuzungspunkt zweier Fernverkehrsstraßen geblieben. Doch so wurde Bamberg für die nächsten zwei Jahrhunderte ein Zentrum der Reichspolitik und der Bildung, denn zahlreiche Kleriker und Magistraten gingen aus der Bamberger Domschule hervor. Für das Bamberger Bistum musste es nun darum gehen, seinen Bestand zu sichern, denn dass es weiterbestehen würde war keineswegs ausgemacht. Da mit dem Tode Heinrichs kein legitimer ottonischer Nachfolger bereitstand, blieben nur der Bamberger Klerus und Kunigunde, um für den Erhalt der Gedenkstätte des Königs einzustehen.

Am 4. September ging die ostfränkische Krone an Konrad II. Er war der erste König und spätere Kaiser aus dem Geschlecht der fränkischen Salier. Ihm übergab Kunigunde, nachdem sie zwei Monate lang die Reichsgeschäfte geführt hatte, die Reichskleinodien, um sich anschließend in das Kloster Kaufungen zurückzuziehen. Selbst Heinrichs Bruder, Bischof Brun von Augsburg, versuchte, Erbansprüche geltend zu machen. Auch strebte er die Auflösung des Bistums an, was ihm jedoch nicht gelang. König Konrad II. ließ zehn Jahre ins Land ziehen, bis er die Besitzungen und Rechte des Bamberger Bistum bestätigte (1). Während seiner gesamten Amtszeit hielt er sich nur dreimal in Bamberg auf. Im Zuge seines Umrittes durch das Reich vom 10. Mai 1025 bis zum 12. Mai, am 13. Oktober 1030 und ein letztes Mal zwischen Ende Mai und Anfang Juni 1035.

Literatur:
Bernd Schneidmüller: "Neues von einem Alten Kaiser? Heinrich II. in der Perspektive der Modernen Forschung." In Bericht des Historischen Vereins Bamberg 133. 1997. S. 13-41

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1033 Kaiserin Kunigunde stirbt in Kaufungen

Kaiserin Kunigunde starb am 03. März 1033 im Kloster Kaufungen. Dieses nach den Regeln des heiligen Benedikt geführte Nonnenkloster hatte Kunigunde 1017 selbst gegründet und war dem Konvent 1024, nach dem Tod ihres Mannes Kaiser Heinrich II., als Nonne beigetreten. Ebenso wie der 1146 heiliggesprochenen Heinrich II. wurde die Kaiserin am 29.03.1200 heiliggesprochen und nach der Erhebung ihrer Gebeine 1201 neben ihrem Gatten im Bamberger Dom beigesetzt. Bis heute wird das heilige Kaiserpaar vor allem in Bamberg verehrt, wobei Kunigunde ihren Mann an Strahlkraft übertroffen hat.
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1040 Bischof Suidger / 1046 Papst Clemens II.

Am 13. August 1040 verstarb der erste Bamberger Bischof Eberhart I. Er hatte dem Bistum 33 Jahre treu gedient, war ein enger Vertrauter Heinrichs II., sowie dessen Kanzler für das Reich und Erzkanzler für Italien. Diese Ämter hatte er bis zum Tod des Königs 1024 inne, doch unter König Konrad II. verlor er seine Ämter als Kanzler und an Einfluss am Königshof. Dennoch gelang es ihm die Bestätigung des Bamberger Bistums durch den neuen König, am 24. April 1034 zu erreichen.
Den verkanten Bischofssitz in Bamberg besetzt Heinrich III. (1039 - 1056), der Sohn und Nachfolger König Konrads II., mit seinem Kaplan dem sächsischen Adeligen Suidger. Unter den beiden Königen aus dem Hause der Salier waren Gebiete dem Bamberger Bistums entzogen und in Königsgüter umgewandelt worden. Da Suidger aber Heinrichs Mann war, blieben die Gebietsverluste unwidersprochen. 1046 nun begleitete Suidger Heinrich III. zur Synode von Sutri. Dort setzte der König am 20. Dezember drei rivalisierende Päpste ab und erhob an deren Stelle Suidger zum Papst, der sich fortan Clemens II. nannte. Am 24. Dezember 1046, bei der Synode in Rom, wurde der neue Papst in seinem Amt bestätigt und schon am folgenden Tag krönte er Heinrich III. zum Kaiser und dessen Gemahlin Agnes von Poitou zur Kaiserin. Suidger behielt sein Bischofsamt in Bamberg. Er war der erste in einer langen Reihe von Päpsten die ebenso verfuhren. Er hatte sein Bistum nur ungern verlassen, da er Bamberg liebgewonnen hatte und sich um den Fortbestand des noch jungen Bistums sorgte. Die Anhänglichkeit Clemens II. an sein Bistum zeigt der Schutzbrief den er zwei Wochen vor seinem Tod am 09. Oktober 1047 im Thomaskloster bei Pesaro ausstellte. Hier bezeichnet er Bamberg als seine geliebte Braut, die er nur widerwillig verlassen habe. Des Weiteren stellt er Bamberg unter den Schutz Roms, bewegliche oder unbewegliche Güter sollten unbeschädigt bleiben und vor dem Zugriff von Kaisern, Königen, Herzögen, Markgrafen, Grafen, Vizegrafen, Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten und allen anderen Personen Geschütz sein. Nach seinem Tod kehrte Clemens II., wie es sein Wunsch war, nach Bamberg zurück und wurde im Dom in vollem Ornat beigesetzt. Seine Gewänder waren 1942 dem Grab entnommen und restauriert worden, sie sind heute im Diözesanmuseum ausgestellt. Sein Sarkophag welcher zwischen 1232 und 1237 entstand befindet sich heute am Westchor (Peterschor) hinter dem Altar und ist das einzige Papstgarb, dass sich nördlich der Alpen befindet. Gerüchte über einen Giftmord an dem deutschen Papst konnten auch im Zuge einer kriminaltechnischen Untersuchung des Leichnams 1952 weder bestätigt noch widerlegt werden. Clemens II. war der zweite deutsche Papst und der erste von fünf deutschen Reform Päpsten die im 11. Jahrhundert den Wandel der katholischen Kirche vorantrieben. Den verwaisten Bischofssitz in Bamberg erhielt Heinrichs III. Kanzler Hartwig.
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1052 Papst Leo IX. in Bamberg

Nachdem den beiden Nachfolgern von Clemens II. ebenfalls nur ein sehr kurzes Pontifikat vergönnt war, berief König Heinrich III. 1048 Bruno von Egisheim-Dagsburg auf den Papststuhl. Als Leo IX. war er der zweite und wohl bedeutendste Reformpapst in salischer Zeit. Er setzte sich sehr gegen die Ämtersimonie sowie die Priesterehe (Nikolaitismus) ein und reformierte die Kirchenverwaltung. Auch nahm er an zahlreichen Synoden teil und war viel im Reich unterwegs. Im Zuge einer dieser Reisen und auf Einladung Bischof Hartwigs kam Leo IX. im Oktober 1052 nach Bamberg. In seinem Gepäck hatte er u.a. die Gebeine von Papst Clemens II., damit dieser in seinem geliebten Bamberg beigesetzt werden konnte. Doch damit nicht genug: er bestätigte alle Rechte und Liegenschaften der Bamberger Kirche. Des Weiteren stellte er das Bistum erneut unter den direkten Schutz Roms. Doch er ging noch weiter und gewährte dem Bamberger Klerus besondere Vorrechte, die mit dem Dienst an einem Papstgrab einher gingen. So durften die Domherren an bestimmten Feiertagen eine Mitra tragen, ein Vorrecht welches sonst nur sehr alten und ehrwürdigen Bistümern und Abteien zu kam. Diese in Bamberg im Oktober 1052 mündlich gegebenen Versprechen legte Leo in einer Urkunde vom 6. November 1052 in Trebur schriftlich nieder. Im Januar 1053 verleiht er Bischof Hartwig von Bamberg das Pallium, wobei er Wert darauflegte, dass die Rechte des Mainzer Bistums damit nicht angetastet würden. Mit diesen Urkunden schloss Leo die von Clemens eingeleitete endgültige Absicherung des Bamberger Bistums ab.
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1053 - 1075 Bischof Adalbero / Gunther / Hermann I.

1053 folgt Adalbero von Eppenstein, der Cousins von Kaiser Heinrich III., Hartwig auf den Bischofsstuhl in Bamberg. Über seine Amtszeit gibt es nur sehr spärliche Nachrichten, da sie nur vier Jahre währte und wohl glanzlos war. 1057 übernahm Gunther (1)(2) das Bamberger Bischofsamt.

Der neue Bischof setzte sich sehr für sein Bistum (3) ein und gründete zwischen 1057 und 1059 das Stift St. Maria und Gangolf in der Theuerstadt, einer Ansiedlung außerhalb der Stadtmauern. Der an Literatur sehr interessierte Gunther veranlasste, zur Einweihung der Stiftskirche, den Domherr Ezzo das "Lied von den Wundern Christi", das sogenannte Ezzo Lied, zu verfassen, welches wohl den Neubeginn der Mittelhochdeutschen Dichtung im 11. Jahrhundert markieren dürfte.
Des Weiteren holte er den Kleriker Meinhard an die Domschule, die sich unter dessen Leitung zu einem Hotspot der Gelehrsamkeit im Reich entwickelte. Außerdem formulierte Gunther 1061/62 das erste Bamberger Ministerialrecht, welches das älteste bekannte Dienstmannrecht darstellt. 1059 berief er eine Diözesansynode nach Bamberg ein, um mit dem Würzburger Bischof über dessen Anspruch auf den Neubuchzehnten im Bamberger Bistum zu verhandeln. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Frage, wie die Bevölkerung, insbesondere die Slavische, zu behandeln sei, die sich weigerte kirchlichen Vorschriften Folge zu leisten und den Zehnten zu zahlen.
Außerdem suchte er Besitzungen und Rechte des Bistums zurückzugewinnen bzw. zu mehren, was ihm zunächst auch gelang, doch nachdem er das Vertrauen der Regentin Agnes (4) verloren hatte, wurde seine Position am Hof schwierig. Dies mag auch zu seiner Entscheidung, eine Pilgerfahrt ins Heilige Land zu begehen, beigetragen haben.
Im Spätherbst 1064 begab sich Gunther zusammen mit Erzbischof Siegfried von Mainz, den Bischöfe Wilhelm von Utrecht und Otto von Regensburg und weiterem Volk auf die lange beschwerliche Reise. Gunther soll Anführer und Initiator der Fahrt gewesen sein und der Zug je nach Quelle zwischen 7000 und 12000 Teilnehmer umfasst haben. Sie erreichten am 12. April 1065 Jerusalem und verweilten 13 Tage in der Stadt. Auf der Heimreise verstarb Gunther am 23 Juli 1065 in Ödenburg / Ungarn. Seine sterbliche Hülle wurde nach Bamberg gebracht und im Dom bestattet.

Darauf wurde Hermann I. (5) von Heinrich IV. zum Bamberger Bischof ernannt. Er war ein treuer Gefolgsmann des Königs und Verwalter der Reichsfinanzen. Für das Bistum erwarb er einige Besitzungen und aus eigenen Mitteln errichtete er das Kollegiatstift St. Jakob, oberhalb des Domes am Jakobsweg. Man geht davon aus, dass die Jakobskirche vom Aufbau dem ersten Bamberger Dom dem sogenannten Heirnichsdom entspricht.
Dennoch waren die Domkanoniker Bischof Hermann I. nicht wohlgesonnen und beklagten sich des Öfteren beim König über ihren Bischof. Nachdem Sie damit keinen Erfolg hatten, reichten sie eine Klage wegen Simonie bei Papst Gregor VII. ein, welcher dieser stattgab. Hermann I. verteidigte sich zunächst nicht gegen die Anklage, woraufhin der Papst dessen Schuld als erwiesen ansah, ihn am 20. April 1075 mit dem Kirchenbann belegte und von seinen Ämtern suspendierte. Nachdem König Heinrich IV. ihm die erbetene Hilfe verweigert hatte und kurzerhand Ruprecht zum neuen Bischof ernannte, zog sich Hermann I. ins Kloster Münsterschwarzach zurück, wo er 1084 verstarb.
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1075 Bischof Rupert (1075 - 1102) und der Investiturstreit

1075 entbrannte der "Investiturstreit" zwischen König Heinrich IV. und Papst Gregor VII. vollends. Die Investitur, das Recht kirchliche Ämter zu vergeben, lag beim Deutschen König bzw. Kaiser, welcher diese Ämter zumeist verkaufte, um die Staatskasse aufzubessern. Dem Papst war diese Praxis ein Dorn im Auge. Er wollte die Simonie (Ämterkauf) beenden und das Investiturrecht in seine Hand bekommen, um die Macht des Kaisers zu schwächen.
Der Bamberger Bischof Rupert hielt zum deutschen König. Doch diese Treue führte dazu, dass er von Herzog Welf von Bayern, einem Gegner Heinrichs IV. und Parteigänger Papst Gregors VII., von Dezember 1076 bis August 1077 festgehalten wurde. Außerdem war das Bistum zeitweilig von Feinden besetzt und Rupert wurde mehrmals exkommuniziert. Rupert seinerseits gehörte zu den Bischöfen, die den Gegenpapst Clemens III. unterstützten und Heinrich IV. des Öfteren Unterschlupf gewährten. Während der Ostersynode 1080 in Bamberg sprach sich Bischof Rupert erneut gegen Papst Gregor VII. aus. Ziemlich genau ein Jahr nach der Synode, am Karsamstag 1081, brannte der Heinrichsdom mit samt seiner Ausstattung nahezu aus. Heute nimmt man an, dass auch ein Teil der Stadt ein Raub der Flammen wurde. Die Ausgrabungen von Walter Sage in den 70er Jahren zeigten jedoch, dass die Mauern des ersten Doms von dem Brand nicht zerstört worden waren.
In jedem Fall konnte der Dom unter Bischof Rupert soweit wiederhergestellt werden, dass 1087 eine weitere Synode in Bamberg stattfinden konnte. Ansonsten war Rupert zu viel mit Rechtsangelegenheiten beschäftigt, als dass er dem Bistum hätte nützen können.
Was den Investiturstreit angeht, so sollte dieser bis 1122 andauern, bis Bischof Otto I. von Bamberg in Worms einen Kompromiss zwischen Papst und Kaiser Heinrich V. erreichten konnte.

1093 ist im Testament des Domkapitular Odalricus ein Bierausschank in Bamberg erstmals schriftlich belegt. Am Todestag des Kapitulars sollte Freibier an die Bamberger Bürger ausgeschenkt werden. Bamberg-Bier.de

Unter dem Eindruck des ersten Kreuzzuges 1096 bis 1099 wurden, wie in anderen deutschen Städten auch, in Bamberg Juden unter Druck gesetzt und zur christlichen Taufe gezwungen. Nachdem Bischof Rupert interveniert hatte, durften die Juden des Bistums wieder zum mosaischen Glauben zurückkehren.
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